Häxehüsli // 9500 Wil Umbau eines Einfamilienhauses
BAUHERRSCHAFT: PRIVAT
STUDIENWETTBEWERB: SIEGREICHES PROJEKT 2O17
BAUZEIT: 2O2O – 2O21
Das kleine Wohnhaus am Rande der Innenstadt von Wil liegt in einer parkartigen Situation in direkter Nähe zum Stadtweiher und markiert den Übergang vom urbanen Zentrum zum ländlichen Kontext. Seine prägnante Schaufassade zur Strasse hin mit seinem zugleich bescheidenen wie eigenwilligen Auftritt geben dem Haus eine charaktervolle Erscheinung, die ihm in der Bevölkerung den Übernahmen ‘Häxehüsli’ gegeben hat. Mit der Aufgaben das Haus umzubauen schlugen wir vor seine Ausdruck und Charakter zu behalten, nichtsdestotrotz aber die äusserst baufällige Substanz und die für zeitgemässe Ansprüche schwierige Typologie in Frage zu stellen. Der Entwurf steht daher als Versuch, das Haus maximal zu transformieren, ohne die grundlegende Gestalt zu stören, und dadurch ein möglichst grosses Angebot an guten Räumen und spezifischen Stimmungen in Grundriss und Schnitt herauszuarbeiten.
Die Grundrisstypologie des Bestands war Ausgangspunkt der Auseinandersetzung. Sie wurde zu Beginn auf ihre Grundstruktur eines Wandkreuzes, die den Grundriss in vier Kammern teilt, reduziert. Die Mitte des Hauses wurde nun durch eine Feuerstelle in Form eines Cheminées besetzt und die Treppe als verbindendes Element der Innen- und Aussenräume in den Hang gelegt. Als Reaktion auf den Druck von Strasse und Hang – während die dicht vorbeiführende Haldenstrasse die Öffentlichkeit nahe ans Erdgeschoss führt, bringt auf der Gegenseite das steil ansteigende Gelände das Haus in Bedrängnis – wurde die ursprüngliche Typologie des Wandkreuzes in einem zweiten Schritt geometrisch verformt. Ein beidseitiges ‘Wegknicken’ verschafft zur Strasse hin weniger Frontalität und zum Hang hin etwas Luft; im gleichen Zug legt es einen geschützten und intimen Raum im Rücken des Hauses frei. Zuletzt wurden das räumliche Modellieren im Schnitt weitergeführt. Das Öffnen der düsteren und beklemmenden hangseitigen Räume im Erdgeschoss bis zum Dach bot überraschend grosszügige innen- und aussenräumliche Beziehungen und eine festliche Belichtung der Haupträume.